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Whisky aus Deutschland

WHISKY AUS DEUTSCHLAND

Denkt man an Spirituosen aus Deutschland, dann oft mit folgender traditioneller Orientierung: oben Korn, unten Obstbrand und dazwischen ein buntes Getümmel regionaler Biervarianten und eher „spritzigen“ Weinsorten. Bei genauerem Hinsehen kommt man jedoch auch an einem „Neigschmeckten“ unter den Spirituosen nicht mehr vorbei – dem Whisky. Eingeweihten zufolge können in Deutschland mittlerweile sogar mehr Whiskybrennereien gezählt werden als in Schottland. Da müssen wir natürlich einmal genauer hinschauen, was sich an deutschen Destillationen mittlerweile auf dem Markt tummelt und woher die auf einmal kommen.

WEITER WEG – GESCHICHTE DES WHISKY-IMPORTS

Natürlich wird hier kein Anspruch auf die Erfindung der goldenen Spirituose erhoben. Die Destillation exquisiter Brände aus Getreide wurde zunächst aus dem arabischen Raum über die keltisch-angelsächsischen Länder importiert. Letztere gestalteten die heutige Erscheinungsform des Whisky, indem sie auf ihre natürlichen geologischen Gegebenheiten wie Raum und Klima für reichlich Getreideanbau, reines Gebirgs- und Flußwasser, Torfmoore und die damit verbundenen Vorräte an Dörrbrennstoff und Mälzerei zugriffen und das Wasser des Lebens über Jahrhunderte qualitativ und aromatisch ausbauten.
In Zentraleuropa, den gemäßigteren und wärmeren Gegenden, standen mehr Früchte zur Alkoholgewinnung zur Verfügung. So wurde die Kunst des Vergärens und Destillierens hauptsächlich an diesen vervollkommnet. Keiner kam dabei auf die Idee, neben vergorenem Fruchtsaft und mancher destillierten Getreidebrühe auch das malzige Bier noch zu „Schnaps“ zu brennen. Und eben diese Idee ist nun einmal der kleine aber feine Unterschied, den die Schotten und Iren in ihren Regularien zur Definition für Whisky festlegten.

UMWEG – WIE KAM DER WHISKY NACH DEUTSCHLAND?

Erst nach den zweiten Weltkrieg mit der Besatzung durch die Siegermächte brachten Amerikaner und Großbritannier neben kulturellen auch kulinarische Einflüsse nach Deutschland, unter anderem auch ihren Whisky. Dieser war in Deutschland bis dahin recht unbekannt und zunächst auch ein sehr teures Import-Produkt, dessen Marketing zwar durch imposante Hollywood-Szenen genährt wurde, aber eher für die besser Betuchten zur Verfügung stand. Und so gab es bald, nämlich schon 1958, den ersten in Deutschland produzierten „Whisky“, welcher eher ein Verschnitt aus schottischen Whiskys mit deutschen Kornbränden war und „Red Fox Whisky Blend“ hieß. Dieser Name mußte allerdings bald geändert werden, denn aus Schottland wurde diesem Blend das echte Whisky-Dasein schnellstens abgesprochen. Als „Racke Rauchzart“ lud er die folgenden Jahrzehnte viele deutsche Genießer zum Einstieg in den Whiskygenuss ein.
Zunächst wurde nun zunehmend echter Whisky in unterschiedlicher Qualität aus den USA importiert, was nicht immer ganz legal und auch nicht immer höchste Qualität war, aber dafür zunehmend erschwinglicher. In den 70ern steckte der Umgang mit dem coolen Drink auch noch in etwas ungestümen, hollywoodinspirierten Kinderschuhen und hatte weniger mit Aromengenuss als mehr mit Kopfschmerzen zu tun. Mit Zunahme der Reiselust erreichten dann auch exquisitere Destillate aus Irland und Schottland die deutschen Tumbler. Doch hatten es die torfigen, rauchigen und teuren Schotten und Iren gegenüber den gefälligeren amerikanischen Bourbons deutlich schwerer. „Jim Beam“ und „Jack Daniels“ drückten den Glenfiddich zunächst an den Rand deutscher Supermarktregale.

FRUCHTBARE ERKENNTNIS – BRENNEREIEN GIBT ES AUCH IN DEUTSCHLAND

Mit Etablierung der EU rund um die Jahrtausendwende „schnackelte“ es auf einmal beim Verhältnis der Deutschen mit dem Whisky. Das Kippen wurde zum Nippen und die irrwitzigsten Aromen kamen zum Vorschein. Die Coolness wurde zum Genießertum. Das animierte die bayrische Lantenhammer-Brennerei zum „SLYRS Bavarian Single Malt“, dem ersten deutschen Whisky in schottischer Tradition. Das ließ etliche Obstbrand-Destillateure aufhorchen, mit der Herstellung aromatischer Tropfen konnten sie von Haus aus mithalten. Viele neue Whisky-Destillateure und alte Obstbrenner in Süddeutschland, vor allem Bayern, kreierten daraufhin eigene Whisky-Varianten. Die bekanntesten sind „Stonewood“, Beverbach“, „Liebl“, „Rothaus“, „St. Kilian“ und „Finch“. Jedoch auch etliche Kleinbrennereien, zum Beispiel am Rande der Schwäbischen Alb, die traditionell Früchte der Streuobstwiesen destillieren, haben mittlerweile mindestens einen eigenen Whisky anzubieten.


REIFE – VOM EINWANDERER ZUM EINHEIMISCHEN PRODUKT

Mittlerweile gibt es in Deutschland über 400 Brennereien für und mit Whisky-Destillation und Reifung. Das sind sogar mehr als im Whisky-Homeland Schottland. Allerdings bringen diese nicht so viel an Menge hervor. Als kleine experimentierfreudige Handwerksbetriebe kreieren sie klein aber fein und haben es doch teilweise schon zu Wahrnehmung und Anerkennung auf dem internationalen Markt gebracht. So rundet sich die Geschichte des einst unbekannten und verschmähten Kelten-Destillats zunehmend ab und hält einige aromatische Tropfen für Deutschland-Entdecker bereit.

 

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Tags: Fachwissen

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