Scotch Whisky
Scotch Whisky bzw. schottischer Whisky ist ein wichtiges Exportgut für das nördlichste Land Großbritanniens. Die weit über 130 Brennereien verkaufen jede Sekunde 40 Flaschen Whisky in die Welt.
Die Heimat von Schottischer Whisky bzw. Irischer Whiskey, Schottland und Irland, gilt als die Wiege des Whiskys. Das Wort Whisky entspringt dem schottisch-gälischen uisge beatha bzw. aus dem Irischen uisce beatha und heißt soviel wie “Wasser des Lebens”. Der Begriff Whisky wurde erstmalig 1736 erwähnt, bereits im 16./17. Jahrhundert waren jedoch andere Schreibweisen wie usqu(a)ebach und usquaebae gängig. Das gälische Wort uisge beatha wurde von den Engländern zu “Whisky” anglisiert. Auch andere Brände mit Würzzutaten wurden als Whisky bezeichnet.
Die Schotten entschieden sich das “E” im Whiskey zu streichen und sich damit vom Irish Whiskey zu distanzieren. Außer Amerikanischer Whiskey verfolgen alle Whisky produzierenden Länder den Schreibstil ohne “E”, um dem Scotch Whisky verbunden zu sein.
Über 130 schottische Brennereien stellen ausgezeichneten Scotch Single Malt Whisky, aber auch erstklassige Blended Whisky aus Schottland her. Viele Brennereien wurden in der Vergangenheit für immer geschlossen. Es werden aber auch immer wieder neue Whisky-Brennereien eröffnet oder wiedereröffnet. Bei einigen dürfen wir gespannt auf die Whiskys sein, die in den nächsten Jahren auf den Markt gelangen werden und ganz bestimmt bei uns im Whisky Online Shop von WhiskyWizard zu kaufen geben wird.
So abwechslungsreich wie das Land, zum einen wild und schroff, auf der anderen Seite sanfte glens, die Täler in Schottland, sowie die lochs, stehende Gewässer und schmale Meeresbuchten, so facettenreich ist auch der Whisky aus dem nördlichen Drittel der Insel Großbritanniens, zu der auch etliche Inselgruppen gehören.
Schottischer Whisky und seine Regionen
Schottland unterteilt sich offiziell in 5 Whisky-Regionen, doch Whisky-Liebhaber und Whisky Shops untergliedern den Norden das Land mit seinen unzähligen Eiländern
gerne in 6 Gebiete: Speyside, Highlands, Lowlands, Islay und Campbeltown werden durch die Inseln komplettiert. Schottland ist enorm vielseitig von der Natur, und das färbt auf den Whisky der jeweiligen Region ab. Ganz besonders ist das dortige Wasser für den Geschmack des jeweiligen Whiskys mit verantwortlich und kennzeichnet ihn, aber natürlich sind es noch einige Faktoren mehr, die die Whiskys aus der jeweiligen Region prägen. Jede Gegend produziert so seinen ganz eigenen Whisky und jede Brennerei tut das eigene hinzu, ein einzigartiges Produkt herzustellen. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und so entscheidet alleine der eigene Gaumen darüber, welcher der beste Whisky für einen selbst ist.
Reisen Sie mit uns gemeinsam durch die Heimat des Whiskys und entdecken Sie die verschiedenen Regionen und deren spezifische Whiskys!
Speyside
Die Region Speyside hat mit den meisten aktiven Brennereien den Bärenanteil mit fast 50% an den schottischen Brennereien. Der Hauptanteil der Produktion von Scotch Whisky stammt aus der kleinen Region im Nordosten des Landes entlang des Flusses Spey. Der Verwaltungsbezirk ist Moray. Speyside liegt wie auch Campbeltown in den Highlands, stellt aber in der Whiskyproduktion eine ganz eigene Zone dar. Das Zentrum der Whiskyproduktion sind die Städte Dufftown und Rothes.
Namhafte Whiskyhersteller, die ausgezeichnete Single Malt Scotch produzieren, kommen aus Speyside.
Scotch Single Malt Whisky aus Speyside:
Einige der besten Malts aus Speyside werden exklusiv für die Herstellung von Blended Whisky hergenommen. Speyside Whiskys, die meist ausschließlich für die Produktion von Blends verwendet werden, sind:
Auch aus diesen Brennereien gibt es vereinzelt ausgezeichnete Scotch Single Malt Whisky Abfüllungen. Speyside Whisky werden normalerweise nur wenig oder überhaupt nicht getorft und schmecken aus diesem Grund eher nicht rauchig. Sie werden als fein und rund beschrieben.
Highlands
Die Highlands sind nach Speyside die Region mit den zweitmeisten Whisky Brennereien. Ungefähr ein Viertel der Destillerien sind in dem flächenmäßig größten Gebiet beheimatet. Die Highlands splitten sich erneut in vier Bereiche: Central Highlands, Northern Highlands, Western Highlands und Eastern Highlands. Diese Unterteilung spiegelt sich auch in den Whiskys der jeweiligen Gegend wider und macht die Highland Whiskys so vielfältig und abwechslungsreich. Highland Whiskys sind im Geschmack meistens kräftig und gleichzeitig sehr verschiedenartig. Deshalb hat jede Unterregion mit seinen Brennereien eine kleine Präsentation verdient.
Northern Highlands
Die Northern Highlands bringen leicht kräftige Malts, die zudem delikat mit komplexen Aromen sind, hervor. Ein Hauch Salz ist ab und an im leicht herben Abgang zu schmecken. Von hier kommt auch der bekannteste Scotch Whisky - Glenmorangie. Aber auch viele andere populäre Whiskys stammen von hier.
- Glenmorangie
- The Dalmore
- Pulteney
- Clynelish
- Brora, Hauptbestandteil von Johnnie Walker
Eastern Highlands
Die Eastern Highlands Whiskys haben viel Ähnlichkeit mit den Speyside Whiskys. Im Geschmack und der Milde sind die Whiskys aus den östlichen Highlands den Speyside Whiskys sehr gleich. Sie schmecken teilweise zudem malzig süß und teils etwas rauchig.
Typische Eastern Highlands Whiskys sind:
- Ardmore
- Glen Garioch
- Macduff
- Knockdhu (AnCnoc)
Von etwas weiter südlicher in den Eastern Highlands kommen angenehm fruchtige und cremige Single Malts her. Besonders hervorzuheben aus dieser Gegend sind die Brennereien Glencadam und Fettercairn. Zwischen Tay und Moray befinden sich ebenfalls zwei ausgezeichnete Destillerien. Glendronach begeistert seine Fans durch die meistens eingesetzte Lagerung in Sherryfässern. Royal Lochnagar wurde nach dem namensgleichen Berg in direkter Nähe benannt und ist ein besonders reichhaltiger und milder Eastern Highlands Whisky.
Western Highlands
Oban und Ben Nevis sind die zwei Brennereien in den Western Highlands. Das direkt am Meer gelegene Oban ist Hauptstadt der Western Highlands. Der Whisky hat salzige Noten mit Aromen von Torf und Heidekraut.
Central Highlands
Die Central Highlands Whiskys kommen meist entlang des Tales des Tay und von den Tälern der Nebenflüsse. Dalwhinnie ist die nördlichste Brennerei der Central Highlands und liegt in der Nähe der Grenze zu Speyside. Die Aberfeldy Brennerei aus der gleichnamigen Stadt liegt weiter südlicher als die Brennereien Edradour und Blair Athol, die nahe Pitlochry ansässig sind. Pitlochry ist eine Gemeinde in Perthshire. Die Malt Whiskys aus den Central Highlands sind als Perthshire Whiskys bekannt. Die Central Highland Whiskys sind sehr vielschichtig und zugleich oft rein und frisch.
Lowlands
Die Lowlands liegen nordwärts der englischen Grenze und ist somit das am südlichsten gelegene Whiskygebiet von Schottland. Der Lowland Whisky ist nur wenig bis gar nicht getorft und daher leichter als Scotch Whisky aus den anderen Gegenden. Die größten Whiskyhersteller des Landes sind in den Lowlands angesiedelt. Viele davon stellen ausschließlich Grain Whisky her. Aus den Lowlands gibt es aber auch ausgesuchte Single Malt Whisky Tropfen wie Auchentoshan, Glenkinchie, Bladnoch und z.B. Kingsbarns.
Ausgesuchte Single Malt Whisky aus den Lowlands:
Die großen Lowland Whisky Brennereien stellen meist nur Grain Whisky her. Die meisten haben wir aus diesem Grund nicht im Sortiment:
- Cameronbridge
- North British
- Strathclyde
Lowland Whisky ist durch den wenigen bis gar nicht verwendeten Torf sehr mild im Charakter und damit der optimale Einsteiger Whisky. Lowland Whisky wird auch gerne als Lowland Ladys bezeichnet. Die Whiskys aus den Lowlands sind keinesfalls langweilig oder zweitklassig. Sie charakterisieren sich mit frischen, grasigen, zitronigen Geschmacksnoten, die fruchtig süß und eher trocken im Finish enden.
Islay
Islay Whisky von der Insel Islay hat eine eigene Erwähnung bzw. Klassifizierung verdient. Der Whisky von Islay wird durch seinen kräftig würzigen, torfig rauchigen Geschmack geprägt. Doch die Islay Whisky differenzieren stark. So stammt von Islay der torfigste Whisky der Welt aus der Brennerei Octomore. Aus den nördlicheren Destillerien kommen eher leichtere und mildere Whiskys wie Bunnahabhain und Bruichladdich. Die südlich auf Islay beheimatete Ardbeg Destillerie verwendet das für dort typische torfige Wasser für den Brennvorgang. Jede Brennerei auf Islay hat ihre ganz besondere Eigenart.
Eine Auswahl aus den Islay Whiskys zu treffen fällt schwer. Zu berühmt sind sie unter Whisky Kennern:
Der Islay Whisky ist einzigartig und beispiellos unter den Scotch Whisky. Der Whisky von der Insel ist durch das reiche Torfvorkommen und die abwechslungsreiche Natur beeindruckend verschiedenartig. Islay Whisky ist in allem einfach stark. Sein Facettenreichtum lässt sich nicht in wenigen Worten zusammenfassen. Über die Vielseitigkeit von jedem einzelnen Islay Whisky lässt sich wohl abendfüllend sprechen.
Campbeltown
Campbeltown Whisky stammt von der im Westen liegenden Halbinsel Kintyre. In der Hochzeit waren in der gleichnamigen Stadt Campbeltown 34 Brennereien angesiedelt und sie galt als Whiskyhauptstadt der Welt. Nur wenige Hersteller sind von dieser Vielzahl übrig geblieben. Zwischenzeitlich konnte man nur noch drei Destillerien zählen. Die Springbank Destillery ist die Brennerei mit dem größten Erfolg. Zu den alteingesessenen gehören Glen Scotia und Glengyle. Heute sind es wieder ein paar mehr Brennereien in Campbeltown, an alte Zeiten konnte man jedoch nicht mehr anknüpfen. Die “Neulinge” unter den Campbeltown Whiskys sind meist Abkömmlinge der großen Destillerien wie Kilkerran, Campbeltown Loch, Longrow oder Hazelburn, die Glengyle oder Springbank zuzuordnen sind.
- Springbank
- Glen Scotia
- Glengyle (Kilkerran)
Campbeltown Whisky ist äußerst aromatisch: Die Reifung erfolgt in der Regel in Sherry- und Bourbonfässer. Die Brennereien in der Region experimentieren jedoch auch gerne mit unterschiedlichen Fasslagerungen. Das Wasser beziehen die Brennereien aus Crosshill Loch, einem Stausee ca. 1km von Campbeltown entfernt. Das verwendete Wasser hat eine nicht zu unterschätzende Relevanz für den einzigartigen Geschmack der Whiskys aus dieser Gegend mit exponierter Lage.
Inseln
Offiziell gehören die schottischen Inseln bzw. Inselgruppen laut der Scotch Whisky Regulation zu den Highland Whiskys. Der Whisky von den Inseln Arran, Jura, Mull, Barra, Skye, Mainland (Orkney Islands) und die Isle of Lewis and Harris ist so sensationell wie die Inseln selbst. Die Insel Islay hat wie bereits beschrieben ihre ganz eigene Klassifikation. Der Island Whisky ist von Whiskyfans und Whisky Shops als nicht offizielle sechste Whisky Region geführt, um der Vielzahl dieser herausragenden Whiskys eine eigene regionale Zuordnung zu geben und ihnen in ihrer Einzigartigkeit gerecht zu werden.
Berühmte Whisky Brennereien sind auf den Islands heimisch:
Die Islands Whiskys sind enorm facettenreich und vielschichtig. Was sie vereint ist ein leicht salziger Geschmack, beeinflusst durch die allgegenwärtige Meeresluft. Möchte man die Whiskys im allgemeinen beschreiben, dann sind sie neben der maritimen Note eher kraftvoll rauchig einzusortieren.
Scotch Whisky - Was heißt Single Malt, Single Grain, Blended Malt, Blended Grain und Blended?
Jeder Whiskyinteressierte kennt natürlich den Begriff Single Malt. Single Malt steht für Qualität und Reinheit. Aber was verbirgt sich hinter den einzelnen Begriffen Single Malt, Single Grain, Blended Malt, Blended Grain und Blended? Laut Scotch Whisky Regulations gibt es 5 Varietäten an Schottischer Whisky:
Single Malt: Single Malt Whiskymuss zweiGrundvoraussetzungen erfüllen. Das Single steht dafür, dass er nur aus einer Brennerei stammen darf, das Malt heißt, das beim Whisky produzieren als Getreidesorte nur gemälzte Gerste (Malz = Malt) eingesetzt werden darf. Die Destillation erfolgt ausschließlich in sogenannten Pot Stills, den typischen Brennblasen.
Single Grain: Beim Single Grain sind neben der gemälzten Gerste weitere Getreidesorten für die Produktion erlaubt. Die Destillation darf zudem in Coffey Stills, Säulenbrenner, geschehen. Die Single Grains kommen wie die Single Malts nur aus einer Brennerei. Beim Single Grain handelt es sich eher um ein Nischenprodukt, dennoch setzen inzwischen einige Destillerien rund um den Globus auf eine alternative Getreidesorte.
Blended Malt: Der Blended Malt Whisky wird aus wenigstens zwei Single Malts zusammengeführt. Diesen Prozess nennt man Verschnitt - Blended. Ein Blended Malt Whisky muss aber keinesfalls durch den Verschnitt von minderer Qualität sein. Durch die Zusammenführung kann ein Blended Whisky im Geschmack an Vielseitigkeit gewinnen. Zudem bekommt der Blended Malt eine gleichbleibende Güte und Beschaffenheit.
Blended Grain: Beim Blended Grain Scotch Whisky werden minimal zwei Single Grain Scotch aus ebenfalls wenigstens zwei Destillerien miteinander verschnitten. Auch hier dient der Prozess dazu, den Blended Grain im Geschmack zu bereichern und eine konstante Qualität herzustellen.
Blended: Unter einem Blended Scotch Whisky versteht man die Zusammenführung von mindestens einem Single Malt Scotch sowie von wenigstens einem oder von mehr als einem Single Grain Scotch Whisky.
Schon gewusst? Schottischer Single Malt Whisky sind überall in der Welt begehrt und so beliebt aufgrund ihrem Geschmack, Aroma und Vielseitigkeit. Der schottische Blend ist aber nicht zu unterschätzen: Bis zu 50 Single Malt Whisky oder Single Grain Whisky werden bei dem Verschnitt miteinander vereint und verschmelzen miteinander. Das Produkt: Ein wesensgleicher Whisky. Besonders gern gekauft an Scotch Blended Whisky werden Johnnie Walker, Chivas Regal und Ballantines.
Wo, aus was und wie wird Scotch Whisky produziert?
Schottischer Whisky wird laut der Scotch Whisky Association derzeit in über 130 Malt und Grain Distillerys produziert. Schottland hat damit die höchste Dichte an Whisky Brennereien weltweit. Auf der Brennereien Karte der Scotch Whisky Association kannst Du schon einmal Deine Whisky Reise zu den Whisky Destillerien in den Whisky Regionen Speyside, Highlands, Lowlands, Islay, Campbeltown und den Inseln starten.
Scotch Whisky und seine Brennereien Karte
https://www.scotch-whisky.org.uk/discover/distillery-map/
In vielen der Whisky Brennereien kann man eine Besichtigung machen und sich die Herstellung vor Ort anschauen. An der Erzeugung hat sich trotz Industrialisierung und Modernisierung nichts gravierend verändert. Die Produktion des Whiskys wird durch die Scotch Whisky Regulations ähnlich streng geregelt wie die Bierbrauerei durch das Deutsche Reinheitsgebot. Für einen guten Scotch braucht es lediglich Wasser, Malzgerste, Torf und Hefe.
- Wasser
- Malzgerste
- Torf
- Hefe
Das Wasser: Maßgeblichen Einfluss auf den Scotch Whisky ist das verwendete Wasser, das bei der Produktion zum Einsatz kommt. Meist stammt der Rohstoff aus der unmittelbaren Nähe der Brennerei aus den schottischen Bergquellen. Gesteinsarten und dominierende Pflanzenwelt vor Ort verleiht jedem Wasser seine ganz eigene Individualität. Fließt das Wasser über Torf, gewinnt das Wasser bereits da am typisch torfigen Whisky Geschmack.
Die Malzgerste: Die Gerste wird geschroten und mit Wasser durchtränkt. Dadurch fängt die geschrotene Gerste an zu keimen. Aufgekeimt wird diese als Malz definiert.
Der Torf: Der Malz wird im Anschluss über Feuer aus Torf getrocknet. Dadurch entwickelt sich der kennzeichnende, rauchige Geschmack des Scotch Whisky.
Die Hefe: Durch die erneute Zugabe von Wasser und die Beigabe von Hefe wird die Gärung eingeleitet.
Die eigentliche Destillation erfolgt in einer Brennblase oder einem Säulenbrenner. 2 oder 3 Brennvorgänge folgen, bevor der Alkoholgehalt des Whiskys auf Trinkstärke eingestellt und er anschließend für mehrere Jahre in Whiskyfässer eingelagert wird. Das Hinzufügen von Wasser zum Einstellen des Alkoholvolumens kann ebenso erst bei der Abfüllung in die Flasche passieren. Im Laufe der Fasslagerung verliert der Whisky jährlich ungefähr Vol.-0,5% Alkohol - der sogenannte “Angel Share”.
Schon gewusst? Cask Strength bedeutet soviel wie Fassstärke. Der Scotch Whisky wird ohne Verdünnung mit Wasser in die Flasche abgefüllt. Cask Strength verkörpert den authentischen Geschmack von Whisky direkt aus dem Fass.
Wann darf sich ein Whisky Scotch Whisky nennen?
Erst 2009 wurde mit der Scotch Whisky Regulations genau definiert, wann sich ein Whisky aus Schottland Scotch Whisky nennen darf und wann nicht:
- Herstellungsort des Whiskys muss in Schottland liegen
- Wasser und Malzgerste müssen zur Erzeugung von Whisky verwendet werden
- gemälzte Gerste kann durch anderes Getreide ergänzt werden
- maximal 94,8 % reiner Alkohol darf der Rohbrand aufweisen
- mindestens 3 Jahre Lagerung in Eichenfässer mit einer maximalen Größe von 700 Litern sind vorgeschrieben
- Wasser oder Lebensmittelfarbstoff (Zuckercouleur) dürfen vor der Abfüllung hinzugefügt werden
Schottischer Whisky - Export 2020 um 23% eingebrochen
Um 1,256 Milliarden Euro, das sind in Britischen Pfund 1,1 Milliarden, hat die schottische Whiskyindustrie im Jahr 2020 weniger umgesetzt - das sind satte -23 % gegenüber dem Vorjahr. Der Ausgangswert des Exports reduzierte sich von 4,4 Milliarden Euro ( 3,8 Milliarden Britische Pfund). Schuld an dem harten Einbruch ist die Pandemie und die US-Strafzölle. Sämtliche Gewinne aus dem vergangenen Jahrzehnt sind somit innerhalb eines Jahres verschwunden. Die Branche spricht von einem “verlorenen Jahrzehnt des Wachstums”. Die Kombination aus Zöllen und Covid-19 hat die Exporte hart getroffen. Der Export der Whiskyflaschen ging um rund 13% in der Stückzahl zurück.
Aus den im Februar 2021 veröffentlichten Zahlen offenbart sich jedoch noch einiges mehr:
- Das Exportvolumen von Scotch Whisky entsprach 2020 1,14 Mrd. 70 cl Flaschen. Das entspricht einer Rückentwicklung von 12,6%
- 70% aller weltweiten Märkte der Gastronomie und des Travel Retail verzeichnen Rückgänge. In 127 von 179 globalen Märkten sind die Exporte gesunken
- 15% Rückgang des Exports in die EU
- 32 % Rückgang des Exports in die USA
Bis diese Defizite wieder gutgemacht sind, wird wohl einige Zeit vergehen. Der 25%-Tariff der Vereinigten Staaten hat den schottischen Brennereien extrem weh getan. Der 25%-Tarif auf Single Malt muss aufgrund eines andauernden Konflikts zwischen der EU, Großbritannien und der US-Regierung über Subventionen für Airbus und Boeing gezahlt werden. Die schottische Whiskyindustrie macht bereits Druck auf die britische Regierung, dass wenigstens ein Übereinkommen über die Strafzölle mit den USA getroffen wird.
Interessant: Seit der Einführung des 25%-Tarifs im Oktober 2019 sind die Exporte von Scotch Whisky in die USA insgesamt um 35% oder 542 Mio. GBP gesunken.
Im Vergleich zu Scotch Whisky entwickelten sich andere Spirituosenmärkte, darunter Tequila, Mezcal, Cognac und amerikanischer Whisky, im Jahr 2020 auf dem US-Markt positiv. Dies geht aus einem Bericht des Distilled Spirits Council der Vereinigten Staaten hervor.
Der Brexit findet in den aktuellen Zahlen noch keine Berücksichtigung, da der Austritt des Vereinigten Königreichs erst zum 01.01.2021 in Kraft getreten ist. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass das Verlassen des EU-Binnenmarktes und der Zollunion für den Handel und auch für Privatpersonen Schwierigkeiten bringt.
Whisky aus Schottland - Top 10 Markt
Dennoch - Whisky aus Schottland erfreut sich ungebrochener Beliebtheit, auch bei uns in Deutschland. Wie auch 2017 ist Deutschland der drittgrößte Exportmarkt in Europa für Scotch Whisky. Nur Frankreich und Lettland haben 2020 in der europäischen Union mehr importiert als wir. Weltweit belegt Deutschland Platz 6. Trotz einem gewaltigen Einbruch von 32% ist die USA global weiterhin der größte Importeur für schottischer Whisky.
Die 10 größten Exportziele für Scotch Whisky im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 nach Wert definiert:
- USA: 729 Mio. GBP - 31,8% (1.069 Mio. GBP im Jahr 2019)
- Frankreich: 375 Mio. GBP - 13,1% (432 Mio. GBP im Jahr 2019)
- Singapur: 247 Mio. GBP - 17,6% (300 Mio. GBP im Jahr 2019)
- Taiwan: 182 Mio. GBP - 11,5% (205 Mio. GBP im Jahr 2019)
- Lettland: £ 176 Mio. + 23,6% (£ 142 Mio. im Jahr 2019)
- Deutschland: 139 Mio. GBP - 24,9% (185 Mio. GBP im Jahr 2019)
- Japan: 114 Mio. GBP - 22,1% (147 Mio. GBP im Jahr 2019)
- Australien: 113 Mio. GBP - 3,17% (117 Mio. GBP im Jahr 2019)
- Spanien: £ 109 Mio. -40,0% (£ 180 Mio. im Jahr 2019)
- China: 107 Mio. GBP + 20,4% (89 Mio. GBP im Jahr 2019)
Quelle: Scotch Whisky Association 12.02.2021
https://www.scotch-whisky.org.uk/newsroom/2020-scotch-whisky-exports/
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