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Was ist peated Whisky?

WAS IST PEATED WHISKY?

Ein spezieller Hinweis auf den Whisky-Etiketten lässt aufhorchen. Whisky gibt es auch „peated“ – das liest sich neu und schick, nur: Was heißt das?

Schnell ein Wörterbuch bemüht, bekommt man einen guten Hinweis, denn „peat“ heißt „Torf“. Beim PEATED WHISKY handelt es sich also um „getorften Whisky“. Dieser ist allerdings nichts neues, sondern gehört zur altehrwürdigen Whisky-Tradition aus Schottland wie Nessie in ihr Loch.

 

WIE KOMMT DER TORF IN DEN WHISKY?

In Schottlands weitläufigen, oft Tausende von Jahren alten Mooren fand sich in der Vergangenheit ein leicht zugänglicher fossiler Brennstoff, der Torf. Dieser war lange Zeit der Hauptbrennstoff in Schottland, sowohl in privaten Kaminen, wie auch in den Darren und Öfen der Brennereien.

Heutzutage beziehen die Brennereien ihr Malz aus spezialisierten Mälzereien, die moderne Möglichkeiten der Erhitzung nutzen können. Früher mälzten die Destillerien ihre Gerste jedoch selbst über Torffeuern.

Dazu wurden die Getreidekörner zunächst zum Keimen gebracht. Sie wurden befeuchtet und damit künstliche Frühlingsgefühle geweckt. Diese wurden dann jedoch durch Hitze und Trocknung schnell wieder gestoppt. Und hier haben wir die Verbindung vom Torf zum Malz, denn das Torffeuer, das unter den keimenden Gerstenkörnern für die trocknende Hitze sorgte, erzeugte auch Torfrauch, welcher typische Aromen, die sogenannten Phenole, zum Malz transportierte und sie darauf absetzte. So wurde das Malz beim Darren um die Aromen von Teer, Asche, Jod und Rauch bereichert.

Auch bei den folgenden Arbeitsschritten blieben diese Aromen erhalten und schafften es sogar zum Teil durch den Destilliervorgang bis in den gebrannten Newmake.

 

WIESO IST TORFAROMA HEUTZUTAGE ETWAS BESONDERES?

Durch das aufkommen von Kohle als gleichmäßigerem und rauchärmeren Brennstoff, entfiel bei einigen Brennereien der Torf und damit auch der spezifische Rauch. Es entstanden Whiskykategorien, welchen dessen Aromen fehlten, die jedoch trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, Anklang beim Publikum fanden. Starke Torfaromen sind eben nicht jedermanns Geschmack. Die LOWLANDS und SPEYSIDE-Destillen waren am schnellsten an Schienenverkehr und Kohlelieferungen angeschlossen, womit sie die ersten waren, die dem Torf den Rücken kehrten und das Potenzial des ungetorften Whiskys erkannten.

Andere folgten, nur einige entlegene Destillerien hauptsächlich in den HIGHLANDS und auf den INSELN, hielten an der Tradition der Torffeuer fest. Bis heute mälzen dort manche noch einen Teil ihrer Gerste selbst und erhalten damit den handwerklich „echten“ historischen Scotch, der noch Torfrauch durch den Gaumen ziehen lässt.

Der Peated Whisky ist also etwas für die Liebhaber der herben Aromen. Seine Beliebtheit ist jedoch eventuell nicht nur Geschmacksache, sondern hat auch damit zu tun, dass seine Verbindung zur alten Torf-Tradition für Authentizität und ein uriges Kulturerbe steht. Das macht ihn in der schnelllebigen und unbeständigen Gegenwart zu einem besonderen Fels in der Brandung.

 

Peated Whisky

Tags: Fachwissen

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