Blended Whisky

Blended Whisky und Blended Scotch Whisky

Blended Scotch Whisky wie Johnnie Walker, Dimple, Chivas Regal - der ideale Einsteiger Whisky den auch Whiskyliebhaber kennen müssen.

Ein Blended Whisky ist eine Mischung, auch Verschnitt genannt, aus verschiedenen Whiskys. In den Verschnitten werden zwischen 15 und 50 verschiedene Whiskys gemischt, um einen gleichbleibenden Geschmack und gleiche Qualität zu erhalten. Gute Masterblender (Whiskymischer) schaffen es, gleichbleibende Blends auch unter Verwendung verschiedener “Zutaten”, also unterschiedlicher Whiskys, herzustellen. Dabei ist Blended Whisky nicht gleich Blended Whisky. In Schottland werden drei Arten von Blends unterschieden:

• Blended Malts, auch Pure Malts und früher auch Vatted Malt genannt: Für die Blended Malts wird nur Single Malt Whisky verschiedener Brennereien für den Verschnitt verwendet. Die bekanntesten dabei sind Johnnie Walker Green Label, Johnnie Walker Blue Label, und Chivas Regal.
• Blended Grains, auch Vatted Grain genannt, sind Blends, die nur aus Grain Whisky hergestellt werden. Im Gegensatz zu Malt Whisky, der nur aus gemälzter Gerste destilliert wird, wird Grain Whisky aus verschiedenen Getreiden wie Weizen, Hafer und Gerste, kontinuierlich gebrannt. Blended Grains sind also Verschnitte aus Grain Whisky. Diese werden jedoch kaum noch hergestellt, da Grain Whiskys nicht die aromatische Vielfalt bieten wie der kleine Bruder Single Malt und deswegen auch gemischt nicht viel mehr hergeben.
• Blended Scotchs: Für Blended Scotchs werden Grain-Whiskys mit einem oder mehreren Single Malt Whiskys gemischt. Fast 90% aller Blends, die über die Ladentheke gehen, sind Scotch Blends. Angefangen von günstigen Discount Produkten bis hin zum preisintensiveren und geschmacklich gerundeten Luxus Blend ist bei den Scotch Blends alles vertreten.

Der Blend wird nach dem Verschneiden (dem Mischen oder auch Blending) noch einige Zeit im Holzfass gelagert, um eine geschmackliche Verbindung der einzelnen Whiskys zu erreichen. Dabei werden Blends möglichst immer in denselben Holzfässern gelagert, die mit der Zeit den Geschmack des Blends annehmen und diesen an die nächste Produktion wiederum abgeben. Durch dieses Herstellungsverfahren gelingt es, den gleichbleibenden Geschmack der Blends zu erhalten.

Die Geschichte der Blends

Single Malt Whiskey ist in seiner Produktion arbeitsaufwändiger und teurer als Grain Whisky. Das liegt an verschiedenen Ursachen, wie den unterschiedlichen Getreidearten und der Menge an Alkohol, die man aus ihnen gewinnen kann. Ebenso zählen dazu die unterschiedlichen Brennvorgänge von Single Malt und Grain Whiskys.

Warum man schließlich auf die Idee kam, Whiskys miteinander zu vermischen, bleibt reine Spekulation. Die einen vermuten, um günstigeren Whisky mit gutem Geschmack anzubieten, die anderen mutmaßen, dass man ein gleichbleibendes Produkt erschaffen wollte, das weniger rauchig und intensiv im Geschmack ist und so dem englischen und später dem internationalen Gaumen besser mundet. Zwischen 1820 und 1850 experimentierten verschiedene Gemischtwarenhändler wie John Walker, George Ballantine und die Brüder James und John Chivas mit Mischungen von Single Malt Whiskys herum. Andrew Usher sen., der von 1782- 1855 lebte, brachte schließlich 1853 den ersten Blended Malt unter dem namen Old Vatted Glenlivet auf den Markt. Sein Sohn Andrew Usher junior stellte 1856 den ersten Scotch Whisky vor - die Geburtsstunde des „Usher’s Green Stripe“, der bis heute erhältlich ist. Mit dem Gesetz von 1860, das nun offiziell die Mischung von Single Malt und Grain Whisky erlaubte, erlebte der Blended Scotch Whisky einen regelrechten Boom.