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Irischer Whisky

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Irish Whiskey - eine lange Tradition!

Irish Whiskey bzw. irischer Whiskey blickt auf eine mindestens genauso lange Tradition zurück wie sein Verwandter vom schottischen Festland.

Irish Whiskey

Irish Whiskey oder Irish Whisky?

Ebenfalls kennzeichnend für den Irish Whiskey ist seine Schreibweise mit “e”. Um sich vom irischen Whiskey abzugrenzen, entschlossen die Schotten, ihren Whisky ohne “e” zu schreiben. Nur die USA nutzt auch die irische Art, Whiskey zu schreiben. Alle anderen Staaten, die Whisky herstellen, setzen gleichfalls auf “Whisky” ohne “e”, wie es die Schotten tun. Richtig ist also die Schreibung “Irish Whiskey” und “irischer Whiskey”.

Irish Whiskey und seine Geschichte

Kommt Whiskey nun ursprünglich aus Irland oder Schottland?
Diese Frage kann rückblickend nicht abschließend geklärt werden und so gelten offiziell beide Länder als Geburtsstätte des Whiskeys. Das “Wasser des Lebens”, das sich im Irischen von uisce beatha und vom schottisch-gälischen uisge beatha ableitet, fand 1736 zum ersten Mal Erwähnung.

Die Kelten sollen es einer Legende zufolge gewesen sein, welche ein wasserklares Destillat erzeugten, das aqua vitae oder eben uisge beatha. Bereits 1494 wurde Aquavite in Schottland in Steuerpapieren, den sogenannten Exchequer Rolls, aufgeführt. Durch diese wird belegt, dass ein Benediktiner-Mönch namens John Cor 8 Bollen Malz käuflich erwarb, um Lebenswasser herzustellen.

1608 erfolgte die erste Dokumentation über eine Brennerei, die lizenziert destillieren durfte. König James I. Sir Thomas Phillips sprach in Irland dem Bevollmächtigten der Provinz Ulster das Recht zu, Whiskey zu brennen. Hierbei handelt es sich um die Whiskey-Brennerei Kilbeggan. Die Destillerie Old Bushmills hätte sich diese Aufzeichnung gerne zu Nutze gemacht, um den Titel zu tragen, da sie in der gleichen Grafschaft liegt. Die Brennerei wurde allerdings erst 1784 ins Leben gerufen. So spricht man von der Kilbeggan Destillery von der ältesten Whiskey Brennerei der Welt, Old Bushmills gilt als die zweitälteste. Die offizielle Besteuerung von Whisky folgte 1643 in Irland, 1644 war es dann auch in Schottland soweit, dass der Staat seines Obolus forderte. Diese hohe Whiskysteuer im 17. Jahrhundert trieb viele Destillerien für eine lange Zeit in die Schwarzbrennerei.

Ab 1781 reichte die Regulierung durch die Steuerbehörden sogar soweit, das nicht nur der Whisky beschlagnahmt werden konnte. Ebenfalls die gesamte Ausrüstung zum Brennen des Whiskys inklusive der Pferde, die für den Transport genutzt wurden, konnten eingezogen werden. So gab es zum Ende des Jahrhunderts hin zwar wohl mehr als 2000 aktiv betriebene Brennblasen über das ganze Land verteilt, der Großteil von ihnen jedoch illegal.

Immer mehr Klöster entstanden über die Jahrhunderte, die ebenso Whiskey brannten und eine dementsprechende angegliederte Gastronomie unterhielten. Bis zum 18. Jahrhundert handelte sich bei der Spirituose um einen klaren Brand, der mit Kräutern und Pflanzenstoffen angereichert wurde. Ab dann wurde damit angefangen, das hochprozentige Elixier in Holzfässern auszubauen, in denen sie zuvor nur transportiert und gelagert wurden. Erst durch diesen Ausbau entwickelte der Whiskey seine für ihn typische Charakteristik in Aroma und Farbe.

Immer weiter nahm die Anzahl an den irischen, aber auch an den schottischen Destillerien ab, nicht zuletzt aufgrund der amerikanischen Prohibition in den 1920er und 1930er Jahren, die weitreichende Folgen bis nach Irland und Schottland hatte. Große Konzerne hatten nach dem Alkoholverbot in den USA von nun an das Sagen bei der neu startenden, legalen Whiskyproduktion. Doch so konnten die noch verbliebenen Kräfte gebündelt werden. Auch der Austritt Irlands aus dem Commonwealth 1937 setzte den Whisky produzierenden Betrieben weiter zu, da hohe Importzölle auf den für die Iren bedeutendsten Märkten erhoben wurden. Viele kleine Brennereien mussten in der Zeit für immer schließen, andere setzten die Erzeugung aus oder produzierten nur noch in einzelnen Wochen im Jahr.

In den 1960er Jahren vereinigten sich dann die letzten 3 verbleibenden Destillerien von Irland - Jameson, Power und Cork Distilleries Co. - zur “Irish Distillers Group”. Die komplette Whisky Produktion wurde nach Midleton in die Grafschaft Cork in einen Neubau umgesiedelt. Zu Beginn der 70er schloß sich dann noch die Old Bushmills Destillerie an. Sämtlicher Irish Whiskey resultierte danach aus der Gruppe der 4 verbliebenen Destillerien.

Erst 1987 sollte mit dem Bau der Cooley Destillerie in Riverstown eine neue Ära in der Geschichte des Irish Whiskey anbrechen. Von John Teeling gegründet, ist die Brennerei bis heute in Familienbesitz und als Teeling Whiskey Distillery bekannt.

Der Whiskey erfuhr in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts einen regelrechten Boom. Viele neue Brennereien entstanden oder die “Alten” wurden wieder zu neuem Leben erweckt. Doch auch heute konzentrieren sich immer mehr Brennereien und Abfüller unter dem Hut der großen Konzerne in den Herkunftsländern des Whiskys, Irland und Schottland. Kleine Brennereien, die völlig selbständig arbeiten, gibt es nur sehr wenige.

Dennoch hat mit der Neueröffnung zahlreicher Brennereien die Whiskywelt in Irland enorm an Vielfalt mit exzellenten Irish Single Malt Whiskey und Pot Still Whiskey sowie bemerkenswerten Grain Whiskey bzw. Single Grain und Blended Whiskey gewonnen, denn so abwechslungsreich das Land, so facettenreich ist auch der Irish Whiskey. Inzwischen gibt es etliche neue irische Whiskeys auf dem Markt, die mit ihrer Vielfältigkeit und Differenziertheit begeistern und nur darauf warten von Ihnen in unserem Whisky Online Shop von WhiskyWizard entdeckt zu werden.

Was sind die Besonderheiten von irischer Whiskey?

Irischer Whiskey wird nicht wie schottischer Whisky in Regionen unterteilt. Dennoch gibt es einige Kriterien, die speziell Irish Whiskey kennzeichnen. Der Name Irish Whiskey verrät nicht nur die Herkunft des edlen Destillats, sondern ist auch selbstredend für die Aromatik und Qualität.

  • Die Rohstoffe
  • Die Destillation
  • Die Lagerung
  • Das Brennverfahren

Der Stoff, aus dem der Irish Whiskey gebrannt wird

In den verwendeten Rohstoffen und der Herstellung unterscheidet sich der Irish Whiskey zu vielen Scotch Whisky gravierend. Bei der Produktion von irischem Whiskey wird meist zu Gerste, Weizen, Roggen, Hafer oder Mais gegriffen, je nach Whisky Sorte in unterschiedlichem Mischverhältnis. Beim Mälzen wird das Getreide beim Irish Whiskey nicht über Torffeuer gedarrt. Außer dem Getreide benötigt man für die Herstellung des Irish Whiskey als weitere Ingredienzien nur Hefe und Wasser.

Die Destillation

Ein weiteres Qualitätskriterium ist die überwiegend angewandte, 3-fache Destillation während des Brennvorgangs. Nicht nur das dreifache Destillieren macht den Irish Whisky besonders mild und weich. Schottischer Whisky wird in der Regel bis auf wenige Ausnahmen nur 2-fach gebrannt.

Die Lagerung

Lagerung von Irish Whiskey

Irischer Whisky darf größtenteils für mindestens fünf Jahre, wenn nicht für eine viel längere Zeit, in ehemaligen Bourbon-Fässern aus den USA lagern und reifen. Die Bourbon-Fässer sind aus amerikanischem Eichenholz gearbeitet, was irische Whiskeys so außerordentlich sanft und geschmeidig macht. Zudem verleihen die Eichenfässer dem Whiskey von der Insel eine außergewöhnliche Farbe, er strahlt heller als Whisky vom Festland.

Das Brennverfahren

Die Iren hielten an traditionellen Herstellungsverfahren fest, auch als ein wesentlich einfacheres und günstigeres Brennverfahren entwickelt wurde. Bei der Erfindung von Aeneas Coffey wird der Whisky im Säulenbrennapparat in einem kontinuierlichen Brennvorgang destilliert. Viele Scotch Whisky Destillerien sattelten auf die neue Technik um, die Iren blieben ihrer Tradition mehrheitlich treu.

Irish Whiskey - Was heißt Single Pot Still, Single Malt, Blended Whiskey und Single Grain?

Die Welt des Irish Whiskey ist etwas ganz besonderes. Eingeschworene Whiskyfans greifen meist zum Single Malt. Doch was verbirgt sich genau hinter den ganzen Bezeichnungen, die der Irish Whiskey noch trägt? Unterschieden werden vier verschiedene Whisky Arten unter den irischen Whiskeys:

  • Irish Single Pot Still Whiskey
  • Irish Single Malt Whiskey
  • Irish Blended Whiskey
  • Irish Single Grain Whiskey

Irish Single Pot Still Whiskey: Single Pot Still Whiskey ist eine wahre irische Gaumenfreude. Der sogenannte Pot Still ist eine Brennblase aus Kupfer und das Aushängeschild einer jeden irischen Whisky-Destillerie. Auch die Schotten bedienen sich gerne dieser althergebrachten Technik, brennen aber bis auf wenige Ausnahmen meist nur 2-fach. In den Kupferbrennkesseln wird neben Single Pot Still Whiskey ebenfalls Single Malt Whiskey destilliert. Große Vorteile der Brennblasen: Der Kupfer weist eine gute Wärmeleitfähigkeit auf. Zudem beeinflusst das Material den Geschmack des Whiskys positiv und dient als Katalysator, indem er nicht gewünschte Verbindungen dem Destillat entzieht. Die meist 3-fache Destillation in den irischen Brennereien macht den Irish Whiskey so unvergleichlich fein und weich, der größte Unterschied zu Scotch Whisky neben dem Verzicht auf Torf.

Der Pot Still besteht aus mehreren Teilen und ist von unten nach oben wie folgt aufgebaut: An den weit ausladenden Pot, den Kessel, fügt sich das Verbindungsstück von Pot und Hals an. Der anschließende Hals dient als Ableitung für die Alkoholdämpfe. Der vertikal liegende Lyne-Arm, an dem der Hals endet, leitet den Alkoholdampf zum Kondensator.

Das Pot Still Verfahren ist eine recht aufwändige Art, im Gegensatz zum Säulenbrennapparat, um Whiskey zu destillieren. Die Pot Stills werden für jeden Brennvorgang neu befüllt, anders als beim Säulenbrennapparat, bei dem der Brennvorgang kontinuierlich geschieht.

Noch ein wesentlicher Faktor, was Pot Still Whiskey zu Pot Still Whiskey macht: Eine Mischung aus gemälzter und ungemälzter Gerste werden in der Brennblase von einer einzigen Brennerei destilliert. Das Single Pot Verfahren wurde nur Aufgrund der Besteuerung von gemälzter Gerste erfunden. Single Pot Still wurde in der Vergangenheit auch als Pure Pot Still Whiskey und Irish Pot Still Whiskey bezeichnet.

Schon gewusst?: 10-15% des Geschmacks und Charakters des späteren Whiskys sind auf Formgebung und Gestaltung der Pot Stills zurückzuführen.

Irish Single Malt Whiskey: Irish Single Malt Whiskey wird einzig und alleine nur aus gemälzter Gerste gebrannt, im Gegenteil zum Single Pot Still Whiskey, der aus gemälzter und ungemälzter Gerste hergestellt wird. Dies ist die größte Differenzierung der beiden. Der Single Malt darf ebenfalls nur in einer einzigen Destillerie in deren Kupferbrennblase destilliert werden. Das Prunkstück der meisten Brennereien, die Brennblase aus Kupfer, verleiht ebenso dem Single Malt eine außergewöhnliche Aromatik und katalysiert ungewollte Stoffe.

Irish Blended Whiskey: Blended Whiskey entsteht beim Mischen der verschiedenen Whiskey-Destillate, seien es Grain Whiskey, Single Malt Whiskey und Single Pot Whiskey, die miteinander verschnitten werden. Whiskeyliebhaber schwören zwar meist auf Single Malt Whiskys, die aus einer Destillerie stammen und nur aus gemälzter Gerste hergestellt werden. Es gibt aber auch Whiskey Blends, die durchaus geschmacklich überzeugen können. Der Verschnitt kann einen Blend durch seine enthaltene Vielfalt bereichern und abrunden.

Irish Single Grain Whiskey: Ob Irish Single Grain Whiskey oder aus Schottland - der Single Grain wird aus mehreren verschiedenen Getreidesorten gebrannt. Dies geschieht in dem Säulenbrennapparat in einem fortlaufenden Brennprozess. Single Grain Whiskey wird meist für die Produktion von Blended Whiskey erzeugt. Vereinzelt wird der Irish Single Grain Whiskey jedoch auch pur abgefüllt.

Wo und aus was wird Irish Whiskey hergestellt?

Irish Whiskey wird laut Irish Whiskey Magazine aktuell inzwischen wieder in 46 Distilleries über das Land verteilt gebrannt und die Anzahl steigt weiter kontinuierlich an. Irish Whisky und seine Brennereien Karte.

Schon gewusst?: Wie schon beschrieben, hatte sich die Zahl der aktiv produzierenden Brennereien in der Vergangenheit dramatisch auf 3 reduziert. Zu den Hochzeiten der irischen Whisky Produktion gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es um die 100 Brennereien und alleine die “Big Four” aus Dublin - John Jameson & Son“, „John Power & Son“ „George Roe & Co.“ und „Willam Jameson & Co.“ - destillierten pro Jahr 20 Millionen Liter Whiskey. Irish Whiskey galt als das populärste alkoholische Getränk weltweit. Im gleichen Vergleichszeitraum produzierten die schottischen Brennereien nur 400.000 Liter Whisky.

Irish Whiskey - Brennerei

Viele der Irish Whiskey Brennereien kann man bei einem Besuch selbst kennenlernen und bei einer Besichtigung bei der Produktion zuschauen. Die Iren setzen bei der Herstellung auf Tradition und die kupfernen Brennblasen sind wirklich beeindruckend zu sehen.

Der Irish Whiskey wird im Vergleich zum Scotch Whisky zum Löwenanteil völlig ohne Torf hergestellt. Nur Wasser, Getreide und Hefe werden zur Erzeugung benötigt. Dies erklärt erneut seine Reinheit und milden Geschmack.

  • Wasser
  • Getreide
  • Hefe

Wasser: Anders als beim Scotch Whisky, der meist durch das verwendete Wasser dem Endprodukt bereits eine torfige Note mitgibt, brilliert der Irish Whiskey durch seinen klaren, nicht torfigen Geschmack, schon alleine bedingt durch das eingesetzte Wasser. Das Wasser ist also weniger Geschmacksträger als die übrigen Komponenten. Torf kommt nur äußerst selten in der irischen Mälzerei zur Verwendung.

Getreide: Je nachdem um welche Whisky Sorte es sich handelt, wird vorwiegend Gerste zur Herstellung genutzt: Beim Irish Single Pot Still Whiskey ist es gemälzte und ungemälzte Gerste, beim Single Malt wird hingegen nur gemälzte Gerste benutzt. Neben der Gerste kommt für den Irish Whiskey auch Roggen, Weizen, Hafer und auch Mais zum Einsatz, wenn es sich um Grain Whisky oder Blended Whiskey handelt.

Hefe: Durch die Zugabe von Hefe wird die Gärung eingeleitet.

Wann darf sich ein Whisky Irish Whiskey nennen?

Im Gegensatz zu den Scotch Whisky Regulations aus dem Jahr 2009 beschreiben die irischen Whiskey Vorschriften von 1980 keine genaue Definition der Bezeichnungen Single Malt Irish Whiskey oder Single Grain Irish Whiskey. Auch zur Herstellung sind keine spezifischen Vorschriften herauszulesen. So können die Auslegung der Begriffe von Hersteller zu Hersteller sehr unterschiedlich sein. Die Vorschrift setzt zumindest fest, dass irischer Whiskey auch für mindestens 3 Jahre in Holzfässern lagern muss.

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